TIEFER GEHEN
„Was ist der EINE Grund, Yoga zu machen?“ Man hat dir vielleicht gesagt, dass es beim Yoga um Flexibilität, Schweiß und die Formung eines sexy Körpers geht. Doch das stimmt nicht.
Beim authentischen Yoga geht es auch nicht darum, Kalorien zu verbrennen. Es geht darum, den mentalen Lärm zu vertreiben, der dich ablenkt. Die Yoga-Übungen sind nur EIN kleiner Teil davon und sollen den Körper auf tiefe Meditation und Selbstverwirklichung vorbereiten.
Es gibt vielleicht keine wirklich schlechte Yogapraxis, denn jede körperliche Übung bringt viele Vorteile mit sich. Aber es gibt sicherlich die verpasste Chance und ein Richtig und Falsch, wenn es um Ausgeglichenheit geht. Eine falsche Yogapraxis ist jede Praxis, die dazu führt, dass man seine Aufmerksamkeit nach außen richtet und sein Ego nährt. Eine richtige Yogapraxis hingegen ist alles, was die Aufmerksamkeit nach innen lenkt, das Nervensystem beruhigt und den Geist ausgleicht. Die Stille zwischen den Haltungen ist genauso wichtig wie die Bewegung selbst.
Doch irgendwann hat der Westen Yoga zu einem Workout gemacht. Studios propagieren Power Yoga und Absurditäten wie Hot Yoga, aber Yoga war nie auf äußere Ergebnisse ausgerichtet. Es geht um innere Transformation. Es geht darum, deinen Geist, deinen Atem und deine Lebensenergie zu meistern. Nicht nur den Körper.
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Wenn du dich nach deiner Yoga-Praxis unruhig, erschöpft oder in Selbstkritik gefangen fühlst, verpasst du das wahre Geschenk des Yoga. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Präsenz.
Du musst nicht nach Indien reisen, um authentisches Yoga zu erleben. Aber du musst deine Perspektive ändern. Denn beim echten Yoga kommt es nicht darauf an, wie tief du dich dehnst, sondern wie tief du dich verbindest. Das ist das ONE WHY.
Im Westen wird Yoga als eine persönliche Reise betrachtet: Es geht um Selbstfürsorge, Selbstverbesserung und Selbstbeherrschung. Doch in seiner reinsten Form – ob man sich damit identifizieren kann oder nicht – geht es beim Yoga darum, das Selbst vollständig aufzulösen.
Die uralte Weisheit des Yoga ist nicht dazu gedacht, dich flexibler, stärker oder gar geheilt zu machen. Sie soll dich von Illusionen befreien, den Griff des Egos brechen und dich zu etwas weit Größerem führen als persönlicher Identität: zur Vereinigung mit der Unendlichkeit.
Es geht nicht darum, wie tief man in eine Pose eintaucht, sondern wie weit man Bindungen, Kontrolle und das ständige Bedürfnis, jemand zu sein zu wollen, loslassen kann. Es fordert uns auf, uns nicht ständig validieren zu müssen, sogar unsere eigenen Wünsche loszulassen, denn das ultimative Ziel ist nicht die persönliche Erleuchtung, sondern die Auflösung der Trennung des Selbst und der Welt.
Und die bitterste Wahrheit über Yoga? Beim Yoga geht es nicht um dich. Und das? Das ist erschreckend. Denn die moderne Welt sagt uns, wir sollen nach Selbstbestimmung streben, unsere Identität beanspruchen, uns selbst aufbauen und definieren. Doch Yoga verlangt von uns, all das loszulassen.
Deshalb ist echtes Yoga so unbequem. Es bestätigt das Ego nicht. Es zerlegt es. Es kappt Bindungen, Wünsche und das Bedürfnis nach externer Bestätigung.
Ego-Tod bedeutet, ins Unbekannte zu treten und die Identität zu verlieren, die man sein ganzes Leben lang aufgebaut hat. Es bedeutet, die Illusion der Kontrolle zu durchschauen. Spiritualität ist nicht immer glückselig, sie ist roh, demütigend und manchmal schmerzhaft.
Das war viel! Aber keine Angst, du musst nicht gleich zum Asketen oder Einsiedler werden. Es gibt viel Glück auf dem Weg zu erfahren, sogar schon jetzt, und es braucht keine jahrelange Vorbereitung oder Übung. Alles, was du brauchst, ist ein Moment Yoga.
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Schaffe Zeit für deinen Körper, Geist, und Seele, um die Antworten zu finden die du suchst. Oder damit aufzuhören, danach zu suchen. Und wie immer du auch dazu stehst, nach der Praxis ein Gefühl der puren Freude zu spüren. Erfrischt, ausgeglichen, voller Energie. Ein bisschen wie neugeboren.
SPIRIT: Universell, modern, zugänglich
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